Thema: Altern allgemein

Claudia am 28. Dezember 2010 — 5 Kommentare

Über das Altern: Verluste und Gewinne

Alt werden verbinden die meisten Menschen mit dem körperlichen Verfall: allerlei Zipperlein stellen sich ein, die Figur verändert sich (noch weiter) weg vom jugendlichen Ideal, das Gesicht wird faltiger und die Kräfte lassen nach. Ein paar chronische Krankheiten kommen hinzu und am Ende vegetiert man als Pflegefall im Heim – wenn man nicht grade Helmut Schmidt heißt und als Hoffnungsträger der rauchenden Klasse fröhlich die nächste Zigarette in die Kamera hält.

Da es der Zeitgeist erfordert, “for ever young” zu bleiben, ist niemals die Rede davon, dass sogar der so sehr gefürchtete physische Abbau seine zwei Seiten hat: wo die Wachstumskräfte nicht mehr nach außen drängen, wo jede kleine Wunde länger zum heilen braucht und blaue Flecken langsamer schwinden, da wird auch deutlich mehr gespürt. Unsere Umwelt überschüttet uns fortwährend mit weit mehr “Daten”, als wir bewusst wahrnehmen, doch weitet sich das Feld des Wahrnehmbaren deutlich aus, wenn man anfängt, ein bisschen zu “schwächeln”. Dass jemand laute Musik nicht mehr toll findet, heißt auch, dass er für leise Töne empfänglicher geworden ist – komisch eigentlich, dass solche Benefits späterer Jahre nicht geschätzt werden. Weiter → (Über das Altern: Verluste und Gewinne)

Claudia am 28. November 2010 — 4 Kommentare

Die Angst vor dem Altern – eine kollektive Neurose

Da schreibt mir ein alter Bekannter auf die Frage, wie es ihm geht:

“Es kommt jetzt das Schröckensgespinst “Alter” mit größeren Schritten angelaufen, lässt sich nicht mehr
leugnen. Aber davon abgesehen ist alles schön.”

Eigentlich ein ganz normaler Satz – und gerade deshalb stutze ich und bin wieder mal ein wenig erschüttert, wie sehr das Alter doch in Verruf ist. In diesen jugendwahnsinnigen Zeiten erscheint es als absoluter GAU, als finales Stranden in einer Art Hölle, an die man lieber gar nicht erst denkt, vielleicht in der irrationalen Hoffnung, es werde einen nicht treffen. Ähnlich wie Kinder, die die Hand vor die Augen halten und meinen, dann nicht gesehen zu werden.

Na klar, in einer Welt, in der die äußere Erscheinung in Gestalt glatter Jugendlichkeit mehr und mehr zum obersten Wert wird, in der Gesundheit und Fitness als Bringschuld gelten und jegliche Zeichen körperlichen Verfalls als Versagen angesehen werden, wundert es nicht, wenn viele von der schieren Schreckensstarre ergriffen werden, sobald die ersten weißen Haare sich zeigen. Weiter → (Die Angst vor dem Altern – eine kollektive Neurose)

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