Unter dem harmlosen Titel „Worauf ich hoffe“ veröffentlichte der Autor Christopf Hein (Jg.1944) eine Neujahrsrede an die Jugend, die ich nur äußerst zynisch nennen kann. Kleine Kostprobe:
„Werden Sie, anders als wir, begriffen haben, dass unser Leben vergänglich ist? Dass es auf dieser Erde eigentlich unsere Aufgabe ist, an einem Haus zu bauen, das nicht allein für uns nutzvoll ist, sondern auch Menschen Schutz gibt, die wir nicht kennen, weil sie noch gar nicht geboren sind? Oder werden Sie wie wir nur an einem Häuschen für sich selbst bauen, dem sprichwörtlichen Häusle, kostengünstig, mit guten Abschreibemöglichkeiten, um unser Allerheiligstes, unser Bankkonto, nicht allzu sehr zu strapazieren?“
Wir haben die Welt ausgesaugt – Ihr müsst das wieder richten!
Was folgt, haut in diesselbe Kerbe, von Seite zu Seite drastischer: Die eigene Generation wird im vereinamenden großen „Wir“ in die Pfanne gehauen. Alle Schrecklichkeiten, Katastrophen, Gefahren und Versäumnisse werden anklagend „eingestanden“ – um dann den Jungen zu sagen: ja, wir gierigen Versager hinterlassen euch eine schlimme Welt, wir schützten das Kapital, aber nicht das Klima. Es ist an euch, jetzt alles anders zu machen! Weiter → (Wie man der Jugend NICHT raten soll)