Dass auch eine vollständige Impfung gegen Covid19 nicht 100%ig gegen die Ansteckung hilft, ist mittlerweile bekannt. Es gibt sogar Erkrankungen, wenn auch meist (aber nicht immer) mit einem eher milden Verlauf. Warum ist das so?
Dafür kann es verschiedene Gründe geben: Ein schwaches Immunsystem, etwa bei Krebspatienten, die eine Chemotherapie durchlaufen, Menschen mit Autoimmunkrankheiten oder ältere Menschen, deren Immunsystem nicht immer ausreichend auf Immunisierungen anspricht. In diesen Fällen werden einfach nicht genug Antikörper gebildet, um dem Virus erfolgreich zu Leibe zu rücken, wenn es eindringt.
Auf Antikörper testen
Da ich zweifellos zur Gruppe der „älteren Menschen“ zähle, möchte ich schon gerne wissen, ob meine zweimalige Impfung auch tatsächlich schützt – oder ob mein Immunsystem etwa schwächelt. Also habe ich das Angebot der Leipziger Firma Adversis Pharma angenommen, ihren neuen Antikörpertest auszuprobieren und darüber zu berichten. Es wurde ausdrücklich ein „ehrliches Feedback“ gewünscht, ein Honorar ist selbstverständlich NICHT geflossen!
Und so sieht das TestKit aus, das mir zugesandt wurde – gleich zweimal, auch für meinen Partner, der zu diesem Zeitpunkt erst einmal geimpft war.
Es waren Leipziger Forscher, die den AProof® Corona Impfstatustest für Zuhause entwickelt haben, der seit Herbst 2020 online und in Apotheken für 49,- Euro erhältlich ist. Auf einfache Weise lässt sich damit eine Blutprobe entnehmen, die dann im beigelegten Freiumschlag an Adversis gesendet wird. Bei der dort folgenden Laboranalyse wird die Blutprobe quantitativ auf das Vorhandensein von IgG Antikörpern gegen das S-Protein untersucht, die im Fall einer erfolgreichen Impfung gebildet werden. Die Sensitivität des Tests liegt nach Herstellerangaben bei 100 Prozent, die Spezifität bei 99,4 Prozent. Das Ergebnis lässt sich binnen 24 bis 48 Stunden (je nach Länge des Postwegs) bequem online abrufen und als PDF-Dokument speichern.
Zum Testen bekam ich den AProof® Corona Impfstatustest DUO, bei dem auch auf das N-Protein des Virus getestet wird, das sich nach einer überstandenen Infektion bildet.
Angst vor dem Pieks? Unnötig!
Eigentlich war ich etwas skeptisch bezüglich der Durchführung, denn ich erinnere schmerzliche Erlebnisse mit der Blutentnahme aus der Fingerkuppe bei verschiedenen Ärzten. Die Angst war hier unbegründet, denn die Entnahme verlief völlig unproblematisch. Das Probenahme-Set enthält Tupfer, Desinfektionsmittel und zwei Lanzetten für einen kleinen seitlichen Stich an der Fingerbeere. So eine „Lanzette“ mach das unsichere Stochern mit einer Nadel überflüssig: Man hält es an eine passende Stelle der Fingerkuppe, drückt die Taste – fertig!
Das Blut musste dann noch auf die Testkarte aufgetragen werden, was bedeutete, dass ich schon noch ein paarmal die Fingerkuppe zusammen drücken musste, um die Testfelder zu bestücken. Es war aber kein Problem und schon nach wenigen Minuten war die ganze Prozedur vorbei.
Gut an dem TestKit sind die ausführlichen und genauen Schritt-für-Schritt-Beschreibungen zum Ablauf: Da bleibt keine Frage offen!
Das Testergebnis: Deutlicher Unterschied zwischen zweimaliger und einmaliger Impfung
Das Ergebnis des Tests konnte ich tatsächlich sehr schnell auf aproof-corona.de abrufen. Und es war wie erwartet war es bezüglich des S-Proteins POSITIV:
Ihr Antikörper-Titer beträgt: >120 RE/ml *
Umrechnung anhand des WHO-Standards: >384 BAU/ml *
Um so ein Ergebnis einzuordnen, zeigt das Dokument die folgende hilfreiche Tabelle:
– | negativ | grenzwertig | positiv |
---|---|---|---|
Meßeinheit | < 8 RE/ml | ≥ 8 bis < 11 RE/ml | ≥ 11 RE/ml |
Einheit der WHO | < 25,6 BAU/ml | ≥ 25,6 bis < 35,2 BAU/ml | ≥ 35,2 BAU/ml |
Zum Vergleich: Mein erst einmalig geimpfter Freund hatte lediglich einen Wert von RE 36,9 ( 118,2 BAU/ml) – zwar auch schon im „positiven“ Bereich, aber noch deutlich weniger als meine Werte drei Wochen nach der 2. Impfung.
Da wir beide bisher nicht mit COVID19 infiziert waren, blieb der Test auf das N-Protein negativ, das sich nur nach einer durchgestandenen Infektion bildet.
Bei mir hat sich durch den Test ein noch etwas „sichereres“ Gefühl eingestellt, was eine mögliche Infektion angeht. Erstaunlich fand ich den recht großen Unterschied zwischen den Ergebnissen mit nur einer und mit zweimaliger Impfung! Interessant wäre wohl, den Test in ein paar Monaten nochmal zu machen, doch gehe ich davon aus, dass uns 60plus dann sowieso eine dritte Impfdosis angeboten wird.
***
Diskussion
Kommentare abonnieren (RSS)
Ein Kommentar zu „Wirkt mein Impfschutz? Der Antikörpertest“.