Claudia am 21. Mai 2012 —

Geistige Freiheit

Nachdem hier doch viel über die negativen Aspekte des Alterns die Rede war, möchte ich doch mal aufs Positive zu sprechen kommen: Je älter ich werde, desto freier fühle ich mich in Bezug auf die Meinungen und Haltungen Anderer. Zwar hatte ich auch in jungen Jahren ein Selbstbild, zu dem es nicht gehörte, „everybodys Darling“ sein zu müssen, doch war das mehr Verlautbarung als Tatsache, mehr Wunsch als Wirklichkeit.

In Wahrheit fühlte ich mich doch immer zumindest genötigt, mich ausführlich zu rechtfertigen, wenn ich von der Mainstream-Meinung des jeweiligen Kontextes abwich. Und je wichtiger und näher die jeweiligen Bezüge waren, desto unverzichtbarer erschien mir das. In der Partnerschaft bzw. in Liebesbeziehungen konnte ich Dissense nicht wirklich gut ertragen. Das hat sich geändert, erst langsam, dann in Gestalt eines spürbaren „Schubs“ rund um die Menopause. Und seitdem ist das Leben einschließlich des Liebeslebens so viel angenehmer und entspannter!

Das ist evtl. auch der tiefere Grund, warum Ältere in der Arbeitswelt eher ausgegrenzt werden: Sie lassen sich nicht mehr so leicht lenken und sagen ihre Meinung, wenn sie etwas für falsch halten. Für Chefs, insbesondere für Jüngere, vermutlich kein leichtes Brot.

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Diskussion

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22 Kommentare zu „Geistige Freiheit“.

  1. Das ist m.E. eine ganz individuelle Erfahrung. Generalisieren lässt sich das sicherlich nicht. Den Schlußabsatz finde ich in diesem Zusamenhang fast wie ein Pamphlet – jedenfalls finde ich das so nicht wieder.
    Gruß
    Gerhard

  2. @Gerhard: warum glaubst du dann, werden 50plus gerne nicht weiter beschäftigt/nicht eingestellt? Die Hirarchien sind allgemein in den letzten 20 Jahren abgeflacht worden – und vielfach liest man doch von „unserem jungen Team“, in das man passen muss.

    Ich suche ja selbst keine Angestellten-Jobs und bin deshalb kaum betroffen. Aber ich hab schon häufig gelesen, dass es für jüngere Chefs unangenehm sei, mit deutlich Älteren umzugehen, die womöglich gegenüber allerlei „Neuerungen“ und Moden skeptisch sind und mit ihren Erfahrungen kommen.

    Aber das „wir“ nehm ich raus, das klingt tatsächlich blöd.

  3. Aus der Politik kommt aufgrund verlängerter Berufszeiten die aktuelle Botschaft: „Ältere Mitarbeiter werden wegen ihrer Erfahrungen jetzt besonders gebraucht!“.
    In der Praxis findet dies leider nur unzureichenden Rückhalt! Warum? Vor 10-15 Jahren war in allen großen Konzernen die Frühverrentung und Ausgliederung von 50-55 jährigen gang und gäbe. Nicht selten mit einem Hinweis auf mangelnde Leistungs-, Lern- oder Anpassungsfähigkeit… Junge Kollegen bekamen in dieser Zeit permanent eine Mängelbeurteilung älterer Mitarbeiter vor Augen geführt, bis sie ebenfalls davon überzeugt waren, dass diese Begründungen zutreffend seien… Heute ist es genau diese Generation, die jetzt das aktive Management Unternehmen repräsentiert. Und diese sollten nach Jahren der gezielten Diskreditierung plötzlich die Wertigkeit der älteren Mitarbeiter neu entdecken…?

    In der Politik mag es ja gelingen, den Schalter einfach umzulegen, denn sie steht ja nicht im direkten Prozess!
    Doch in der täglichen Arbeitswelt gelingt es nicht jedem, seine langjährig festgefahrene Meinung so einfach wieder zu ändern. Leider hört sich dies nicht nur dramatisch an, sondern ist es auch!
    Eine menschenorientierte Arbeitsplatzwürde ist der absolut vorrangigen Gewinnmaximierung zum Opfer gefallen! In einer Zeit mit (unwürdigen) 1-€-Jobs, Leiharbeitern, Zeitverträgen, Minilöhnen usw. wird ein verantwortungsbewusstes Miteinander von Arbeitgeber und Arbeitnehmer unmöglich gemacht. Selbst die Gewerkschaften befinden sich inzwischen auf diesem miserablen gesellschaftlichen Holzweg!

  4. Ich denke auch, dass das von jedem selbst abhängt. Ich bin 25 und mir ist schon jetzt egal, was andere denken oder sagen. Allerdings habe ich trotzdem furchtbare Angst vorm älter werden. Vor allem Gesundheitlich gesehen kann ich dem Altern nichts positives abgewinnen
    Grüße
    outsideinside25

  5. Mit 25 Angst vor dem Alter?? In diesem Alter steht eigentlich nur die volle Lebensfülle im Fokus des täglichen Geschehens. Ich denke, dass solche vorhandenen Ängste nicht so einfach zu übergehen sind, es wäre bestimmt sinnvoll und in vollem Ernst zu empfehlen, kompetente Hilfen in Anspruch zu nehmen.
    Das Alter bietet zudem eine Menge mehr als nur Gebrechlich-keit und angeschlagene Gesundheit.
    Viele Grüße von Manfred.

  6. Ich glaube, dass viele Menschen nicht von allein gelassener werden. Einige benötigen da die gewissen Trainingseinheiten. Da möchte ich gerne das Buch „Leben im goldenen Wind“ empfehlen. Mich hat es zu einigen Einsichten geführt.
    http://www.leben-im-goldenen-wind.de

  7. Als junger Mensch fühle ich mich leicht lenkbar in Bezug auf meine wirtschaftliche und soziale Position. Ich habe keine materielle Sicherheit und muss mich stark nach anderen richten, um meine Position zu verbessern. Wenn man älter wird, merkt man, dass es nicht dramatisch ist, wenn man die ein oder andere Chance ausgeschlagen hat oder nicht nutzen konnte. Das Leben geht weiter.
    [Werbelink gelöscht]

  8. @Rolf: auch dein Leben wird weiter gehen, ohne dass du hier Gebrauchtwagen verkaufst!

  9. Geistige Freiheit
    — dazu hat die Journalistin Meike Winnemuth etwas sehr persönliches in einem Interview bei uns auf SAKIDA.de gesagt. Sie nennt das Alter, in dem sie gerade lebt, die Bullshitfreie Zeit.
    Hier zu finden. Lesen lohnt.

    http://www.sakida.de/meike-winnemuth-durchstarten/

    Frau Winnemuth ist um die 50 und hat viel zu erzählen. :)

  10. Die Claudia Klinger spricht mir voll aus dem Herzen. Wer von uns wollte denn noch einmal wirklich jung sein? Was hat es denn für Vorteile? Gut, man ist hübscher, das hat seinen Grund – die Natur will ja, dass man sich fortpflanzt, da muss das so sein :-) Worum wir alle uns bemühen müssen, ist, unser Alter anzunehmen. Wer 60 ist, ist alt. Und alt sein ist wie jung sein, nur besser. Hinter Sprüchen wie: „Man ist so alt, wie man sich fühlt“ verbirgt sich ebenso Altersfeindlichkeit wie hinter Euphemismen, z.B. Seniorenabend & Co. Nur wenn wir uns darüber bewusst werden, dass wir etwas zu sagen haben, dass die Arbeit der Alten das in der Regel komfortable Leben der Jungen heute erst ermöglicht hat, erst dann werden wir auch die, wie ich meine verdiente, Anerkennung bekommen.

  11. @Peter: gegen einen 85-Jährigen bist du mit 60 aber durchaus noch jung! Alter ist relativ.

    Dem wird versucht, zu entsprechen, indem man von den „Älteren“ spricht – entgegen der Grammatik wird man in unserer Gesellschaft ERST älter und dann alt. :-)

  12. […] immer wieder zu Wort melden! Das sag’ ich mir selber zur Beruhigung (aber auch aus wahrer Altersweisheit), während ich dabei bin, mein ACHTES Blog ins Leben zu […]

  13. Ja, ja … genau in die Falle tappen wir immer. Fragen wir doch einmal 18-Jährige, wie sie das sehen. Dieses „älter“ soll doch nur eine Beschönigung sein. Es gibt eine Menge Euphemismen, die aber alle nur eines aufzeigen: alt sein wird als negativ empfunden. DA liegt der Hase begraben. Wir sollten Alt-Sein als positiv sehen. Sicher nicht so wie im 19. Jahrhundert, wo junge Männer sich mit Gewalt versucht haben älter zu machen. Auch das Jung-Sein ist gut. Aber wie gesagt … das Alt-Sein eben auch. Und deshalb sollten wir uns mit aller Macht gegen Euphemismen und Abschwächungen wehren. Beispiele für eklige Bemerkungen: „Man ist so alt, wie man sich fühlt“, „der ist jung geblieben“, „er hat ein junges Herz“ usw. usf. Wie negativ es empfunden wird, alt zu sein sieht man auch an Begriffen wie „Anti-Aging“. Tut mir leid, ich will nicht „jung“ sterben (würde mir auch gar nicht mehr gelingen … hohohoho). Sinnvoller ist der Begriff , wenn es denn schon Englisch sein muss: „Successful Aging“. Dass die Empfindung von Alter relativ ist, stimmt. Ich hatte einmal ein Klassentreffen ehemaliger Schüler. Eine Schülerin im zarten Alter von ca. 19 Jahren meinte, sie hätte einen älteren Mann getroffen. Auf meine Frage, wie alt denn der war, antwortete sie: „ha, so in etwa 22“. Nein, ich lasse mir mein „alt“ nicht nehmen und ich fühle mich sauwohl damit.

  14. Es ist schon auffallend, Peter, wie sehr Du Dich gegen den Begriff „alt“ wehrst. Deine Liste an „ekligen“ Bemerkungen kann ich als solche garnicht so einstufen. Tatsache ist doch, daß das Älterwerden gute Chancen bietet, unbeweglicher zu werden. Daß Du und andere es anders halten mögen, ändert ja nichts an solchen Tendenzen in uns.
    Es ist gut, Jüngeren zu zeigen, daß Altsein durchaus anders sein kann als von den Jüngeren angenommen. Da stimme ich überein. Aber wir müssen deswegen nicht Partyhopper werden. Wir müssen nicht die Gepflogenheiten der Jugend an uns raffen.
    Ich finde, daß man auch ruhig „alt“ sein darf. Auf einer Technoparty an Frankfurts Mainufer nannte mich ein junger Schnösel „alter Sack“. Und ich dachte bei mir: „Ja, freilich bin ich das…na und?“. Das traf mich wenig.

  15. Grrrrrrr … Gerhard! Das habe ich doch gerade gemeint. Ich finde es sauguuuutttt, alt zu sein. Ich mag es überhaupt nicht, als Senior bezeichnet zu werden. Ich bin alt und ich bin froh, es zu sein. Alt sein ist für mich wie jung sein, nur besser. Gut, alter Sack ist übel. Nicht wegen „alt“, aber ein Sack ist schlaff und das sind wir beide nun wirklich nicht :-)

  16. Eine Anmerkung zu dieser immer wieder geführten Altersinterpretation:
    Der dritte Lebensabschnitt (danach kommt der vierter der Senioren und dann ein fünfter der Hochbetagten) beginnt zum Ende der Berufszeit, umfasst die Nachberufszeit und hat sich aufgrund der längeren Lebenserwartung und besseren Gesundheit erst in den letzten 2 Jahrzehnten so entwickelt. Eine konkrete Alterszuordnung bietet sich nicht an, jeder Mensch hat sein persönliches Altersgefühl, das mit dem tatsächlichen Alter nur selten übereinstimmt.
    Die Lebensabschnitte I und II, z. B. der Kindheit, einer erlebnisreichen Jugend, beruflichen Karriere oder einer erfolgreichen Familienplanung und -gestaltung, unterliegen einer zeitversetzten Beurteilung. Erst zu einem späteren Lebenszeitpunkt wird eine einigermaßen objektive Sichtweise dafür möglich. Beispiel: Ein Kind, in bester Umgebung und unter guten Voraussetzungen, kann in der aktuellen Lebensphase, mit all den kleinen Seelenschmerzen, die jede Kindesentwicklung mit sich bringt, nicht beurteilen, dass es gerade in einem wundervollen Lebensabschnitt steckt. Diese Beurteilungsqualität betrifft die junge Familiengestaltung und die Anfangszeiten der Berufskarriere im gleichen Maße.
    Erst ab diesem dritten Lebensabschnitt ist ein aktuelles Urteil möglich. Aufgrund der Lebenserfahrungen, den zeitnahen Vergleichen, der erbrachten Lebensleistungen und realistischen Erwartungen, ist das persönliche Sein im Hier und Jetzt einfacher und treffender zu beurteilen und die Fragen zu beantworten:
    – Was will ich, – was kann ich, – was ist notwendig, – was ist sinnvoll, – was kann ich ablehnen, – was steigert meine Lebensqualität , – wo werde ich ausgenutzt, – wer will mich manipulieren, – wo stehe ich, – wer bin ich. Also nutzen wie diese Erkenntnisse auch.
    Ein besonders Novum ist immer mehr auszumachen. Die meisten Menschen haben mit dem Erreichen des dritten Lebensabschnittes ihre Hauptlebensleistungen erbracht: Das Haus ist gebaut, das repräsentative Auto vorgezeigt, eine Geschwindigkeit von über 230 km/h ist auch gefahren, die Karriere spielt keine große Rolle mehr, der eventuell vorhandene Nachwuchs hat seine Ausbildung meist abgeschlossen usw.
    Im Gegensatz zu den Eltern und besonders zu den Großeltern, sind die Menschen heute in diesem Alter noch äußerst aktiv und häufig nicht bereit, die Rolle des beiseite gestellten Rentner oder Pensionär anzunehmen. Sie haben nicht wie vor 30/40 Jahren noch ein paar Jährchen vor sich, sonder in der Regel 2 – 3 Jahrzehnte aktive Lebensjahre (das besagte Novum). Für diesen weiteren Lebensweg sind jetzt Entscheidungen gefordert, vergleichbar mit der Zeit der Pubertät und der anstehenden Berufswahl. Der Einstieg in diese Alter entspricht einer zweiten Pubertät! Warum so viel Diskussion über ungelegte Eier, wo noch vieles zu erwarten und zu leben ist!
    Es sollte vielmehr das Bewusstsein vorherrschen, dass eine Reihe von günstigen Faktoren diesen aktuellen Status ausmachen:
    1. sechzig Jahre Frieden,
    2. eine vergleichsweise stabile Demokratie,
    3. die weiter ansteigende Volksgesundheit,
    4. eine weiter zunehmende Lebenserwartung,
    5. wirtschaftliche Stabilität,
    6. Stillstand und Rückgang der Kriminalität,
    7. Durchsetzen von Rechtsstaatsprinzipien.
    Und wir wissen auch, dass diese Errungenschaften aktuell auf der Streckbank liegen und es geboten ist, sich aktiv für den Erhalt dieser Werte einzusetzen. Also gilt es, die Erfahrungen dieser reiferen Menschen, den Mut, die Zeit und die Möglichkeiten zu nutzen, um sich für eine aufgeschlossene Zukunft einzubringen. Der Lohn, eine rundum befriedigende Selbstbestätigung – ich bin was wert, ich kann was leisten -. Diese Menschen im dritten Lebensabschnitt sind zwar etwas älter aber noch lange nicht alt, sie werden gebraucht und können einiges bewirken. Also, nicht warten. Machen!!!

  17. Jep … Da sind wir uns absolut einig! Deshalb wehre ich mich mit Leserbriefen und meinem Blog gegen jede Altersdiskriminierung. Das Problem ist oft, dass selbst die Alten – zu denen ich mich aus der oben entnommenen individuellen Definition zähle – diese nicht wahrnehmen.

  18. Habe ich das richtig gelesen? „2 – 3 Jahrzehnte aktive Lebensjahre“ als Rentner? Wo kommt denn diese Erkenntnis her? Zum einen ist mir bekannt, daß Männer 77 Jahre Erlebenserwartung haben. Na gut, wen ich schon mal 65 bin, dann sind es vielleicht aus dieser Position 80. Aber 3 Jahrzehnte? und dann noch „aktive“?
    Ich denke, da muß man auf dem Teppich bleiben.
    Wir sollten wissen, daß nicht alles in unserer Macht liegt. Es gibt fürwahr diese Leute, die mit 90 pudelgesund und ZUGLEICH aktiv sind. Aber was hat sie dazu bemächtigt? Einzig ihre Einstellung?

  19. Na, ich staune, wie die Definitionen und Einschätzungen hier auseinander gehen!

    Peter – ich verstehe und teile deine Intention! (Sonst hätte ich dieses Blog nicht gemacht) Aber du schwankst in deiner Argumentation nicht unerheblich: einerseits sprichst du von der „Falle“, in die wir tappen – andrerseits BESTÄTIGST du im selben Kommentar, dass Alter RELATIV ist.
    Sodann schreibt Manfred am Ende seines langen Postings: “ Diese Menschen im dritten Lebensabschnitt sind zwar etwas älter aber noch lange nicht alt“
    Und du dann: „Jep … Da sind wir uns absolut einig!“
    Ja wie denn nun?

    Für mich liegt auf der Hand, dass man sprachlich differenzieren können muss! Es ist unsinnig, alle 50plus als „alt“ zu bezeichnen, denn dann ist es nicht mehr möglich, 80plus davon zu unterscheiden, bzw. man muss ungewöhnliche Worte wie „Hochbetagte“ nehmen, wozu sie definitionsmäßig glaub ich erst ab 85 gehören.
    Ich halte es so, dass ich mich gegenüber 45minus schon mal als „alte Frau“ bezeichne, wogegen ich mich allgemein zu den „Älteren“ zähle – und Leute über 70/75 empfinde ich als „alt“.

    Nehmen wir mal eine äußere Quelle: http://www.pflegewiki.de/wiki/Biographie – da heißt es:

    Das Deutsche Zentrum für Altersfragen (DZA), Berlin, fasst die Lebensabschnitte des älteren Menschen so zusammen:
    ….
    Erwachsenenalter:
    junges Erwachsenenalter: 18 bzw. 21 bis ca. 35-40 Jahre
    mittleres Erwachsenenalter: 35/40 bis 60/65 Jahre

    Alter:
    junge Alte: ca. 60-65 bis ca. 80 Jahre
    alte Alte/Hochbetagte: über 85 Jahre

    Oft werden für Ältere folgende vier Stufen genannt:

    jüngere Ältere: 55/60J. bis unter 75–jährige
    mittelaltrige Menschen: über ca. 70–jährige bis 80/85–jährige
    betagte Menschen: über 75-Jährige bis 90-Jährige
    hochbetagte Menschen: über 90;jährige

    An der zweiten Kategorisierung sieht man die Vermeidung des Wortes „alt“ – in der ersten ist sie enthalten.

    Gegen „Senior“ hab ich eigentlich nichts, nur sagt das wenig übers Alter. Im Sport ist man oft schon mit 30plus Senior…

    Gebürtige Berliner lassen sich übrigens nicht anfechten und nennen JEDEN „junge Frau“ bzw. „junger Mann“ – auch 80plus! :-)

  20. Hallo Claudia,
    von wegen Schwanken!!!! Ich bin Zwilling (Tierkreiszeichen) – das kann sehr irritieren :-) Es ist nun einmal so, dass die Perspektive die Wahrnehmung verändert. Das gilt nicht nur für 3-Dimensionales, sondern auch für Begriffe. Ein 30-jähriger ist für einen 6-jährigen uralt. Den kann er nicht von seinem Opa unterscheiden. Das ist der subjektive Begriff des „Altseins“. Klar gibt es auch gesellschaftliche, intersubjektive Definitionen. Über die könnte man sich streiten. Aber das wollen wir doch nicht, oder? Ist mir ehrlich gesagt auch ziemlich wurscht, wo man die Grenzen setzt. Ich weiß, ich bin 64, ich bin alt. Und alt ist gut :-)

  21. Hallo Gerhard,
    ja richtig gelesen. Frühverrentung, erzwungener Krankenstand, arbeitslos, Hartz IV usw. Wenn diese Gruppen eingeschlossen werden, sind weit mehr als 50% vor dem Sechzigste einem quasi Rentenstand zuzuordnen. Willst Du diesen Menschen sagen, noch 10 / 15 Jahre und Ende! Das will ich mir nicht anmaßen.
    Claudia, erlaube eine kurze Anmerkung zu der Kritik an Hakenjos. Es braucht eben noch ein paar Jährchen, bis auch Du den Hauch der Altersweisheit spüren darfst. Jetzt steckst du gerade in der von mir beschriebenen zweiten Pubertät, mit all den Fragen zum Alter. Es ist eben so, dass mit dem Alter sich täglich neue noch unbekannte Erkenntnisse einstellen und es einfach zulässig ist , die bisherige Ansicht zu änder, ohne dabei die grundlegende Meinung aufzugeben. Das geht auch so mit der Alterszuordnung, die sich immer mehr verflüchtigt und unwichtig wird.

  22. @Manfred, so gesehen hast Du recht.
    Wogegen ich mich immer wieder mal „wehre“ und was mich auch in Deinen Bemerkungen angesprungen hat (obwohl Du es so nicht ausgedrückt hast), ist die allgemein verbreitete Ansicht eines Lebens-„Kontos“. Man glaubt, insgeheim oder offen, es stehen einem xx Lebensjahre zu.

    Du sagst:
    „Es ist eben so, dass mit dem Alter sich täglich neue noch unbekannte Erkenntnisse einstellen.“
    Das mag ich so nicht glauben. Wieso ist es denn so, daß so manche Lebensphase ohne große Erkenntnisse vonstatten geht und es dann im Alter besonders „funkt“?